Zum Nikolaustag war die Betriebsseelsorge auf verschiedenen Rastplätzen entlang der Autobahnen A7, A8 und A 96 mit dem Nikolaus gemeinsam unterwegs, zu Fahrern in ihren LKW und Kleintransporter Fahrerhäusern. Die Firmgruppe der Pfarreiengemeinschaft Günzburg informierte sich im Vorfeld bei Betriebsseelsorger Georg Steinmetz und Gemeindereferentin Liana Handlgruber über die Lebensumstände der Menschen am Steuer, um dann gemeinsam fast 200 Nikolaustüten mit „echten“ Schoko-Nikoläusen vom Bonifatiuswerk, Süßigkeiten, Obst und Duschgel zu befüllen.
Hanna, gerade erst gefirmt, war unser Nikolaus an der Rastanlage Leipheim. An der Rastanlage Augsburg-Ost bekamen die Fernfahrerseelsorger Gilg und Steinmetz Unterstützung durch Renate Hofner (KAB), Andrea Holz (CAJ) und Hansjörg Schuster von der Verkehrspolizei Augsburg. Dorothee Schindler (BSS) und Wolfgang Seidler (KAB) waren im Allgäu unterwegs mit Nikolaus Ewald Lorenz-Haggenmüller (BSS i.R.).
Eine Grußkarte zu Weihnachten in den gängigen Sprachen der Fahrer war in jeder Tüte mit der Botschaft: „Danke, dass Du für uns die Waren transportierst und danke für Deine Arbeit!“
Unsere Wünsche an die Fahrer: „Bleib gesund, stets wach am Steuer und allzeit von Unfällen verschont!“
Und: „Wir wünschen euch und euren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest!“
Alle Beteiligten trafen Menschen, denen selten Dank und Anerkennung gezollt wird. Frohe Gesichter strahlten uns an! Gute Gespräche entstanden, wenn die Fahrer unsere Sprache verstanden.
Wir trafen ausschließlich Fahrer an, keine Fahrerinnen. Überwiegend sind sie für osteuropäische Unternehmen unterwegs und stammen aus der Ukraine, Weißrussland und anderen südosteuropäischen Ländern. Zwei Inder sind uns begegnet, die für spanische Unternehmen arbeiten. All diese Menschen leben wochen- teils monatelang in ihren engen Fahrerhäusern und können am familiären und gesellschaftlichen Leben in dieser Zeit nicht teilhaben. Sie unterstützen mit ihrem Lohn die Familien in ihren Heimatländern und leben daher sehr einfach, ohne sich das Essen am Rasthof leisten zu können.
Die vielen Menschen aus der Ukraine haben uns ihre Sorgen und Nöte um ihre Familien im Kriegsgebiet erzählt. Ein Fahrer eines Kleinlasters zeigte uns auf seinem Handy das Inferno, das durch eine Kamikaze-Drohne ausgelöst wurde, 2 km von seinem Wohnhaus entfernt.
Alle am Projekt Beteiligten sind beeindruckt und dankbar für die Offenheit und die Freude, die diese oft nicht gesehenen Menschen hinter dem Steuer eines LKW oder Kleinlasters uns entgegengebracht haben.
(Artikel von Georg Steinmetz)