Jahresempfang der Betriebsseelsorge für Betriebsräte, Personalräte und Mitarbeitervertretungen
Mit ihrem Jahresempfang für Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter möchte die Betriebsseelsorge den Frauen und Männern ein „Dankeschön“ sagen, die sich in ihrem Betrieb oder ihrer Einrichtung im Betriebsrat, im Personalrat oder in der Mitarbeitervertretung engagieren.
„Ohne Euch wäre die Welt ärmer – weniger gerecht und weniger sozial!“ betonte Thomas Hoffmann, der zusammen mit seinem Betriebsseelsorge-Kollegen Diakon Georg Steinmetz in diesem Jahr ins Kirchenzentrum St. Ulrich in Dillingen eingeladen hatte.
Der Verbändereferent der Diözese Augsburg, Pfarrer Dominik Zitzler, dankte in seinem Grußwort den Gästen, dass sie die Betriebsseelsorger, die zu ihnen in die Betriebe und Einrichtungen kommen, freundlich aufnehmen. Sie würden damit einen Raum des Vertrauens öffnen. Für „Gute Arbeit“ sei es wichtig, dass viele an einem Strang ziehen würden, so Zitzler.
Bei den Jahresempfängen der Betriebsseelsorge kommen immer auch die zu Wort, die sich in den Betrieben der Region als Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter täglich für ihre Kolleginnen und Kollegen einsetzen. Als gewählte Interessensvertreterinnen und -vertreter leisten sie überdies einen wesentlichen Beitrag für gelebte Demokratie im Bereich der Arbeit.
Einige Rednerinnen und Redner berichteten mit Sorge von einer zunehmenden Ellbogenmentalität in der Belegschaft oder beklagten auch den Umgang mit älteren Kollegen. Es gäbe eine regelrechte Konkurrenz zwischen Älteren und Jungen. Da würde viel Druck ausgeübt. Wertschätzung sei Mangelware.
Vielerorts gingen die Absätze deutlich zurück. Wegen der hohen Kosten für Rohstoffe und Energie wandern Firmen heute oft ins Ausland ab. Beschäftigte machten sich Sorgen um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze.
„Gesund in Rente“ sei ein großes Thema, was aber für Kollegen im Drei-Schicht-Betrieb schwierig wäre. Die seien am Ende ihres Erwerbslebens einfach nur fertig, schilderte eine Betriebsrätin.
Eine Betriebsratsvorsitzende aus dem Gesundheitsbereich beklagte den alles dominierenden Kostendruck, der dann oft zu Lasten der Menschlichkeit ginge. Sie brach aber auch eine Lanze für ihre Kolleginnen und Kollegen, die mit ganz viel Herzblut ihre Arbeit machen würden. Doch die Patientenzahlen würden ständig steigen, sodass die Qualität irgendwann leide, was bei den Mitarbeitern oft zu Frust führen würde. Der Betriebsrat sei immer wieder gefordert, sich um den Betriebsfrieden zu kümmern.
Alle referierenden Betriebsräte dankten der Betriebsseelsorge für deren Begleitung und Unterstützung. „Ihr kommts immer!“ brachte es eine Vertreterin auf den Punkt.
Nach den engagierten Redebeiträgen lud die Betriebsseelsorge ihre Gäste noch zu Begegnung und Gespräch bei einem kleinen Imbiss ein. Der Austausch unter Gleichgesinnten wurde von allen sichtlich genossen.
Andreas Kohl
Foto: Peter Kellermann