Eskalation auf Raststätte Gräfenhausen: “Paramilitärische Einheiten” aus Polen bedrängen Lkw-Fahrer
Seit mehreren Wochen streiken ausgebeutete LKW-Fahrer der polnischen Spedition Lukasz Masur. Im überragend breiten Netzwerk sind auch wir als Betriebsseelsorge Südhessen unterstützend und solidarisch aktiv.
Es herrschen unfassbare ausbeuterische Zustände und es ist dem großen Mut der Fahrer und der hervorragenden Arbeit der DGB/Beratungsstelle Faire Mobilität und den niederländischen Gewerkschaftlern zu danken, dass der Skandal öffentlich wird, und nun auch bundesweite Aufmerksamkeit bekommt.
Die Lage ist am Karfreitag nochmal eskaliert – einige haben dies in den Medien vielleicht verfolgt:
Paramilitärische Einheiten des Arbeitgebers haben gewaltsam versucht den Streik zu stoppen. Dies ist von neuer erschreckender Qualität.
Es ist ein großes Glück, dass die Polizei sofort interveniert hat und dass Anna Weirich und Michael Wahl von der Fairen Mobilität, Edwin Atema und Kollegen vom DGB, u.a. Stefan Körzell am Karfreitag vor Ort waren.
Es ist zu hoffen, dass die Kollegen, die seit Wochen, teils Monate lang, nicht zuhause waren und ohne Lohn sind, zu ihrem Recht kommen und der korrupte Arbeitgeber für all das in die Pflicht genommen wird. Es wird weiterhin Solidarität und Hilfe brauchen.
Als Betriebsseelsorge werden wir weiter solidarisch unterstützen und gemeinsam mit den Akteur:innen alles daran setzen, dass diese strukturelle Arbeitsausbeutung gesellschaftlich und politisch thematisiert und angegangen wird.
Ein riesiger Dank gilt den unermütlichen Kolleginnen und Kollegen von Faire Mobilität und den Kollegen der niederländischen Gewerkschaften vor Ort!
Anbei unten diverse Links zur aktuellen Situation und bei Interesse auch unseren Solidaritätsbericht der Betriebsseelsorge zu Beginn der Karwoche.
https://bistummainz.de/berufe/betriebsseelsorge/aktuell/nachrichten/nachricht/Vom-Kreuz-der-Arbeit/
Solidarische Grüße
Ingrid Reidt und Michael Ohlemüller
Betriebsseelsorge Südhessen