Adlhoch-Preisverleihung

Gabriele Brenner erhält Adlhoch-Preis für gelebte Solidarität in der Arbeitswelt.

Günzburg/Reisensburg: Dank und Anerkennung. Diese beiden Worte waren der rote Faden, der sich im katholischen Pfarrheim in Reisensburg durch den Festakt anlässlich der Preisverleihung des Adlhoch-Preises an die langjährige Günzburger Betriebsrätin und engagierte Gewerkschafterin Gabriele Brenner zogen. Der Preis ist, wie der Vorsitzende der Adlhoch-Stiftung, Arthur Koschate, in seiner Rede erläuterte, nach dem 1884 geborenen katholischen Arbeitersekretär Hans Adlhoch und seiner Frau Anna benannt, Beide waren in Augsburg im sog. dritten Reich im Widerstand gegen den Naziterror aktiv. Hans Adlhoch bezahlte dieses Engagement mit seinem Leben.

Für die Verleihung des Preises können die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), die katholische Betriebsseelsorge und die Christliche Arbeiterjugend (CAJ) Vorschläge einreichen, über die dann der Vorstand der Hans-Adlhoch-Stiftung entscheidet. Martina Berndt-Hoffmann, von der katholischen Betriebsseelsorge Iller-Donau begründete in ihrer Laudatio, warum Gabriele Brenner für den Preis vorgeschlagen wurde. Gabriele Brenner kämpfe als Betriebsrätin seit vielen Jahrzehnten unverdrossen und oft gegen harte Widerstände dafür, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht als Kostenfaktor behandelt werden, sondern dass sie die Wertschätzung genießen, die ihnen für ihre Arbeit zustehe. Dabei habe sie sich selbst nie in den Vordergrund gedrängt. Darüber hinaus sei Gabriele Brenner zusätzlich nicht nur als aktives Mitglied ihrer Gewerkschaft IGBCE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) und als stellv. DGB-Kreisvorsitzende aktiv, sondern sei u. a. auch als Pfarrgemeinderätin, und als Messnerin in ihrer Pfarrgemeinde aktiv gewesen. „Für all das danken wir dir als KAB und als katholische Betriebsseelsorge mit diesem Preis“ wandte sie sich an die Preisträgerin. Domvikar Dominik Zitzler, der die Preisverleihung vornahm, schloss sich den Worten von Berndt-Hoffmann an und ermunterte die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich an Gabriele Brenner ein Beispiel zu nehmen und sich in Gewerkschaften gemeinsam für eine gerechte Arbeitswelt zu engagieren.

In ihrer Dankesrede meinte die Preisträgerin, „allein habe ich gar nichts geschafft. Was wir geschafft haben war immer das Werk von vielen. Deshalb nehme ich den Preis stellvertretend für alle an, mit denen ich solidarisch zusammenarbeiten durfte.“ Das Preisgeld von 500 Euro, mit dem der Preis honoriert ist, werde sie in Absprache mit der Betriebsseelsorge für soziale Zwecke spenden. Neben der Preisverleihung war die musikalische Umrahmung der Festveranstaltung durch das Gitarrenduo Thomas Hoffmann und Thomas König der Höhepunkt des Abends. Mit beeindruckend vorgetragenen Balladen prägten sie den Abend. Und mit dem Lied von Hannes Wader „Nun Freunde, lasst es mich einmal sagen: Gut, wieder hier zu sein – gut, euch zu sehn“ trafen sie genau die Stimmung die die Preisverleihung prägte.

 

Bild: Georg Steinmetz

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